Im Anschluss an die 90 Minuten am Samstag in Wiedenbrück steigt die Weihnachtsfeier der Essener. Und bei einer neuerlichen Niederlage wäre die Stimmung wohl endgültig am Tiefpunkt angekommen. Zumal dann das Überwintern auf einem Abstiegsplatz droht. Und ein Selbstgänger wird die Begegnung in Wiedenbrück sicher nicht. Ein Blick auf die Essener Auswärtsbilanz (fünf Punkte in neun Spielen, Platz 18 der Auswärtstabelle) und die Heimbilanz des SCW (neun Spiele, nur eine Niederlage) reicht, um das zu untermauern.
Aber egal wie die Partie am Samstag endet, im Winter wird es Veränderungen im Kader geben. Das Kapitel Kevin Behrens ist schon Geschichte, das Thema Cebio Soukou wird sich auch ganz sicher in den kommenden Wochen erledigen. Der Offensivakteur weilte unter der Woche zum Probetraining beim Drittligisten Erzgebirge Aue und konnte überzeugen, was man in Essen an verschiedenen Stellen mit einer Portion Galgenhumor zur Kenntnis nahm, nachdem der 23-Jährige hier zuletzt mit eher überschaubaren Leistungen daherkam. Essens Coach Jan Siewert erklärte auf der Pressekonferenz am Donnerstag: "Cebio wollte schon im Sommer weg, dann habe ich ihm eine Chance gegeben." 13 Einsätze stehen für Soukou zu Buche, speziell am Ende "konnte er mich mit seinem Auftreten nicht mehr überzeugen", wie Siewert betont, "daher habe ich anderen Spielern die Möglichkeit gegeben sich zu zeigen."
Zur Weihnachtsfeier der Essener am Samstag wird Soukou zurück erwartet, es wird wohl sein letzter Auftritt mit der Mannschaft werden. Zu deutlich wird, dass beide Parteien nur darauf warten die Beziehung endlich beenden zu können. Selbst ein Wechsel ohne jegliche Ablöse scheint nicht ausgeschlossen zu sein. Zwei Abgänge sind damit sicher, auf der anderen Seite sollen auch mindestens zwei Neuzugänge kommen. Winkler berichtete: "Wir haben den Kader zu Beginn der Saison mit 23 Spielern extra klein gehalten. Daher hätten wir auch ohne die Fälle Soukou und Behrens die Möglichkeit an einigen Stellschrauben zu drehen."
Unter der Woche stellten sich bereits vier Testspieler vor, die zwei Einheiten Zeit bekamen, um sich zu präsentieren. Alle haben sich "bemüht" wie Siewert einwarf. Doch man darf davon ausgehen, dass der Trainer abseits der Probekandidaten auch seine Wunschspieler im Kopf hat, die seiner Meinung nach zur eigenen Philosophie passen. Siewert: "Klar habe ich meine Vorstellungen. Aber die Typen, die wir suchen, sind gefragt und nicht billig. Wir müssen schauen: Wer passt zu uns und ist das realisierbar?"
Denn das Anforderungsprofil ist schnell umrissen: Gesucht wird vornehmlich für die Offensive, die Kandidaten sollen bewiesen haben, dass sie wissen, wo das Tor steht. Und "ein bisschen Erfahrung würden wir auch gerne nehmen", vermeldete Winkler. Die Suche nach den zwei plus x Spielern muss er nun in die Hand nehmen, Zeit hat er, denn ein Urlaub ist nicht geplant. Winkler: "Ich bleibe hier, um immer erreichbar zu sein."